Klavierkonzert in F-Dur, Hob. XVIII:3
Klavierkonzert in G-Dur, Hob. XVIII:4
Klavierkonzert in D-Dur, Hob. XVIII:11
Jean-Efflam Bavouzet (Klavier); Gabor Takacs-Nagy, Manchester Camerata
Chandos CHAN 10808 CD
Haydns Klavierkonzerte gelten gemeiniglich als weniger wertvoll als jene Mozarts und sind daher seltener auf CD zu finden. Bemerkenswert, dass sich vor allem ungewöhnliche Künstler mit ihnen gern auseinander setzen. Das war etwa Leif Ove Andsnes (EMI), der jenseits der Gefälligkeit neue Inhalte aufspürte, dann Ronald Brautigam (BIS), der mit seinem Hammerflügel die originale Balance wiederherstellte und auch die Dramatik dieser Musik aufzeigte. Marc André Hamelin (hyperion) siedelte die Konzerte faszinierend im Virtuosenbereich an. Bavouzet vereint nun auf wunderbare Art all diese Erfahrungen. Er ist – wie schon bei seinen Prokofiev-Konzerten (Chandos) – einer jener seltenen Künstler, die über den musikalischen Tellerrand hinausblicken. Dank Bavouzets staunenswert leichtgängiger Technik und seinem überragend feindynamischen Farbenspiel enthalten diese drei Konzerte ebenso sanft swingende Romantik wie Brio und Witz. Bavouzet gestaltet die Kadenzen und auch so manche Passage neu und verehrt das Largo [2] dem von ihm geschätzten Friedrich Gulda, indem er - so wie dieser einst im Mozart-Konzert KV 467 (DG) – die Melodie grenzüberschreitend, ja jazzig, ausziert. Sehr gute Präsenz des Flügels und des Kammerorchesters. Eine superlative Aufnahme für viele schöne Hörstunden. Ludwig Flich